Ein Museum erfindet sich neu
Das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus wird für das Kulturhauptstadtjahr als reines Schriftenmuseum etabliert. Die Exponate des Bereichs Heimat & Brauchtum werden dafür ins Areal des Museums ausgelagert.
2023: Das Museum als offenes Labor: Besucher*innen werden eingeladen, darüber nachzudenken, was für sie Schrift bedeutet. Parallel dazu starten Expert*innen einen Dialog zur Museumskultur. Ergebnisse des Nachdenkprozesses werden in den Ausstellungsräumen im Bartlhaus visualisiert.2024 wird eine Mail-Art-Ausstellung gezeigt. Im Zuge dessen werden Kalligraf*innen aus der ganzen Welt eingeladen, sich mit Kunst in Form von „Mail Art“ zu beteiligen.
Die Mail Art begann in den 1960er Jahren, als Künstler*innen Postkarten mit Gedichten oder Zeichnungen per Post verschickten, anstatt sie auf herkömmliche Weise auszustellen oder zu verkaufen. Ihre Ursprünge liegen bei Marcel Duchamp, Kurt Schwitters und den italienischen Futuristen. Es war jedoch der New Yorker Künstler Ray Johnson, der Mitte der 1950er Jahre kleine Collagen, Drucke abstrakter Zeichnungen und Gedichte an berühmte Persönlichkeiten der Kunstwelt verschickte und damit die New Yorker Korrespondenzschule begründete.
In den 1960er Jahren schickte der Fluxus-Künstler On Kawara Telegramme an Freunde und Verwandte, um sie über sein Leben zu informieren. Mitte der 1990er Jahre gründete der Künstler und Kurator Matthew Higgs Imprint, das Kunstwerke von jungen britischen Künstlern, darunter Martin Creed, an Kritiker und Kuratoren verschickte. Es gilt als Vorläufer der Netzkunst.
Projektverantwortliche: Angelika Doppelbauer
Projektleitung Salzkammergut 2024: Petra Zechmeister
Programmlinie: MACHT UND TRADITION/ KULTUR IM FLUSS