Fotoprojekt und performative Intervention: Identitäten von Menschen einst und heute
Das Kunstprojekt „Die Große Pose“ ist eine zehntägige performative Aktion im öffentlichen Raum von Bad Goisern, unter Beteiligung der Bevölkerung und Besucher*innen.
Ausgehend von der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte über Identitäten von Menschen (z.B. Winnetou- oder Dreadlocks-Streit), und inwiefern sie dadurch legitimiert sind, am öffentlichen Diskurs teilzunehmen, geht es darum, „wer wir waren“ – und „wer wir sind“.
„wer wir waren“ gilt gleichsam als Showtreppe zum Hauptteil der Aktion. Aus dem reichen Fundus des aus der Gemeinde Bad Goisern stammenden Fotoarchives der ehemaligen Firma Fettinger werden Passfotos großformatig entlang der zentralen örtlichen Hauptstraße affichiert. Diese über einige Tage entstehende Bilderstrecke bildet den Auftakt und repräsentiert die Geschichte der Menschen, die hier vor etwa einer Generation gelebt haben.
In einem zweiten Schritt entstehen in Passfoto-ähnlichem Ausdruck aufgenommene Posen der Menschen, die das Kunstprojekt besuchen. Atelier ist ein derzeit im Leerstand befindliches zentral gelegenes Objekt, das damit nachhaltig zu einem Kultur-Ort in der Gemeinde werden könnte. Auf der zweiten Straßenseite werden die aktuellen Fotos affichiert. Nun zeigt sich das Bild der Gesellschaft einst und heute.
Begleitet wird die Entstehung dieser „Straße der Großen Posen“ von Debatten, die im öffentlichen Raum entlang der Bilder ganz informell stattfinden, mit digitaler Vermittlung (vor allem des umfangreichen Bildmaterials) und mit drei Veranstaltungen. Das bisher bereits bestehende „Archiv Fettinger“ wird bei dieser Gelegenheit in den Gedächtnisspeicher der Gemeinde überführt.
Künstler*innen: tba
Projektverantwortlicher: Tarek Leitner
Projektleitung Salzkammergut 2024: Petra Zechmeister
Programmlinie: KULTUR IM FLUSS